ÖFB-Team: Die EM-Euphorie hat begonnen

Offiziell ist ÖFB-Teamchef Marcel Koller noch nicht auf die EM fokussiert. Er sorgt sich, dass einige seiner Nationalspieler mit unklaren Zukunftsaussichten in das Turnier in Frankreich gehen könnten. Deshalb schaltet und waltet der Boss der Österreicher hinter den Kulissen bei Profis und Klubs, um dafür zu sorgen, dass vor dem ersten Anpfiff in Frankreich alles klar ist. Doch die Euphorie vor der EM hat das Team und die Fans bereits voll im Griff. Seit Jahrzehnten werden Österreich erstmals Chancen bei einem Turnier eingeräumt. Und dies wirkt sich aus: Jüngst wollten 1500 Fans allein ein Training des Teams auf ein Vorbereitungsspiel sehen. So etwas sei noch nie da gewesen, jubelte Marc Janko. Für einen kurzen Moment ließ sich auch Koller anstecken: Der Zuspruch der Fans sei „sehr schön anzusehen“ gewesen, so der Teamchef.

Konditionstrainer mit Kampfansage an andere Länder
Überhaupt hat die allgemeine Euphorie rund um die Renaissance des ÖFB-Teams längst auch Kollers Trainerstab erreicht. Konditionstrainer Roger Spry, der wohl jüngste 65-Jährige in der Geschichte der Menschheit, erklärte beispielsweise, dass die Mannschaft „vor keinem Gegner Angst haben“ müsse. Das gegenwärtige Team sei die beste Auswahl, „mit der ich je arbeiten durfte.“ Die Tage, wo der Kader aus 20 Einzelgängern bestanden habe, seien vorbei. Alle würden an einem Strang ziehen. Man habe eine wirkliche Mannschaft.

Spry beschwört zudem die Wunder vergangener Europameisterschaften. Österreich sei natürlich nicht der Topfavorit. Aber 2004 sei beispielsweise Griechenland auch zur EM gefahren und habe am Ende den Titel gewonnen. Dänemark habe die EM 1992 gewonnen, obwohl sich das Team nicht einmal qualifiziert habe. Es gebe immer wieder Schocker. Österreich geht mit breiter Brust in die EM-Endrunde, das machen diese Worte mehr als deutlich. Die Euphorie hat begonnen!