Das Viertelfinale des ÖFB-Cups ist ausgelost. Zu sagen, dass die vier verbliebenen Bundesligisten Sturm Graz, RB Salzburg, SV Mattersburg und Rapid Wien nicht unglücklich über ihre Lose waren, wäre Understatement pur. Alle Teams aus der höchsten Spielklasse genießen Heimrecht und alle Bundesligisten treffen auf Mannschaften aus unteren Ligen. Klagenfurt-Präsident Peter Svetits, dessen Team das zweifelhafte Vergnügen hat, bei den Bullen anzutreten, ist außer sich. Die Auslosung sei „eine Groteske, die an Lächerlichkeit nicht zu überbieten ist“, schimpft der Vereinsboss im „Standard“. Dabei hat er ein paar gute Argumente, allerdings auch ein paar schlechte.
Mayers Jonglier-Einlage geht schief
Matthias Mayer, seines Zeichens Olympia-Sieger im alpinen Ski, fungierte als Losfee. Aus Gründen, die wohl nur ihm ersichtlich sind, beschloss er, mit den Kugeln zu jonglieren. Dabei fiel eine zu Boden und das Los war zu erkennen. Die Auslosung war ab diesem Zeitpunkt nicht mehr fair und hätte eigentlich wiederholt werden müssen, wovon die Verantwortlichen jedoch absahen. Svetits‘ Beschreibung als „Groteske“ ist in diesem Zusammenhang nicht ganz falsch.
Allerdings nutzte der Klagenfurt-Präsident die Gunst der Stunde für eine Generalkritik am System des ÖFB-Cups. Bis 2009 hätten unterklassige Vereine stets Heimrecht gehabt, jetzt gelte das nur noch bis zum Achtelfinale, schimpft Svetits. Auch die 2013 geänderte Einnahmeverteilung stößt dem Verantwortlichen sauer auf. Die Auswärtsteams erhalten seit fünf Jahren einen größeren Anteil an den Prämien, dafür dürfen die Heimmannschaften alle Zuschauereinnahmen behalten.
Svetits geht es um das Geld
Durch diese Regelung verliere man 100.000 Euro Einnahmen, die man erwirtschaftet hätte, würde man vor heimischer Kulisse „gegen einen attraktiven Bundesligisten spielen“, erbost sich Svetits. Ein Stück weit ist dieser Zorn nachvollziehbar. Auf der anderen Seite geht es um Regelungen, die seit fünf bzw. acht Jahren in Kraft sind. Fans von Bundesligisten irgendwann auch mal ein Heimspiel zu gönnen, sei nur fair, lautete damals der Konsens. Im aktuellen Fall dürfte Klagenfurt finanziell vermutlich sogar besser als mit einem Heimspiel gestellt sein, weil durch das Duell mit den Bullen 50 Prozent der TV-Einnahmen der Partie an den Klub fließen.