In Österreichs Vereinsfußball wird im Sommer kein Stein auf dem anderen bleiben. Die Landesverbände, die Klubs und der ÖFB haben eine umfassende Reform verabschiedet, die fast alles ändern wird. Die Bundesliga soll dadurch attraktiver werden. Zudem soll auch der Nationalmannschaft durch einen anspruchsvolleren Wettbewerb auf Vereinsebene geholfen werden. Grundsätzlich werden die Pläne begrüßt. Kritische Stimmen gibt es lediglich bezüglich der Vorhaben für die zweite Spielklasse, die entgegen jeder Logik auch in Zukunft Erste Liga heißen wird.
Die Änderungen in der Bundesliga
Die Bundesliga wird von derzeit 10 Teams auf 12 Mannschaften aufgestockt. Bislang spielten alle Mannschaften vier Mal gegeneinander. Dies fällt weg. Künftig gibt es nur noch ein Hin- und ein Rückspiel. Nach 22 Spieltagen wird die Liga geteilt. Die besten sechs Mannschaften spielen in Playoffs um den Meistertitel. Die Ränge 7 bis 12 spielen im KO-System gegen den Abstieg. Ab 2020 ist zudem der Meister automatisch für die Champions League qualifiziert – mit Blick auf RB Salzburg, das zehnmal in Serie an der Qualifikation scheiterte, ist dies eine sehr gute Nachricht für den österreichischen Fußball.
Die Änderungen für die Erste Liga
Die Erste Liga wird noch umfangreicher als die Bundesliga aufgestockt. Statt 10 gehen künftig 16 Mannschaften an den Start. Dies ist allerdings ein Problem, weil es möglicherweise nicht einmal genügend Interessenten an entsprechenden Startplätzen gibt. Die zweite Spielklasse ist, trotz des neuen TV-Vertrags, sehr schlecht finanziert. Da es sich um eine landesweite Liga handelt, müssen die Klubs entsprechend hohe Reise- und Hotelkosten einplanen. Für zahlreiche Vereine ist dies ein zu großes wirtschaftliches Problem. Beim ÖFB geht man dennoch davon aus, dass man kein Problem haben wird, die 16 Starter zu finden. Ob diese optimistische Einschätzung der Realität entspricht, wird der Sommer zeigen.