Die Knappen aus Gelsenkirchen haben im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League ein Signal ausgesendet. Der deutsche Bundesligist hat nach der starken Hinrunde, stark nachgelassen. So stand man noch am 11. Spieltag auf Platz zwei, wurde man nun durchgereicht bis zum neunten Tabellenplatz. Doch durch das 1:1 in Istanbul, hat man nun gute Möglichkeiten das Viertelfinale zu erreichen. Der zuletzt schwache Kapitän der Österreichischen Nationalelf, Christian Fuchs, wurde durch den Youngster Sead Kolasinac ersetzt, welcher die Entdeckung des Spiels war.
Die blauen haben nur einen Sieg in den letzten 13 Pflichtspielen zu verzeichnen, was an der Moral und am Selbstvertrauen der Mannschaft nagt. In der Champions League haben sie nun ein Lebenszeichen abgegeben und leben noch. Trainer Jens Keller steht aber trotzdem „Erfolg“ am Bosporus weiterhin in der Kritik. Keller Übernahm den Verein Ende Dezember, nachdem Huub Stevens entlassen wurde.
Das Unentschieden war für Fans und Mannschaft eine Genugtuung. Durch das Auswärtstor von Jermaine Jones stehen die Chancen nun 60:40 für die Knappen zum Weiterkommen. „Wir haben ein sehr, sehr gutes Spiel in dieser hitzigen Atmosphäre abgeliefert“, sagte Keller nach der Partie und ebenso forderte Klaas-Jan Huntelaar von der Mannschaft zuhause den sag zumachen zu müssen. Das Rückspiel findet am 12. März in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen statt.
Kolasinac hatte den neuen Star von Galatasaray Istanbul Didier Drogba stets gut im Griff. Der 19-jährige bekam auch von seinen Mitspielern viel Lob zugesprochen. Noch im November war Christian Fuchs beim Spiel gegen Olympiakos Piräus zum Matchwinner geworden, nachdem er mit einem Distanzschuss den Heimsieg sicherte und so das Weiterkommen ermöglichte. Knapp drei Monate später sieht die Welt für den Österreicher anders aus. Nachdem er viele Fehler in der Defensive verursachte muss er mittelfristig mit der Rolle des Auswechselspielers klar kommen.
Auch ohne Fuchs stand die Defensive des S04 auch nicht wirklich besser da. „Wir haben den Gegner wieder zu Toren eingeladen, und das nicht nur einmal, sondern drei- bis viermal“, mahnte Manager Horst Heldt an. Der Stürmer Burak Yilmaz nutze einen Fehler des deutschen Nationalspielers Benedikt Höwedes aus und erzielte mit einer sehenswerten Einzelaktion das 1:0. Vorausgegangen war ein Fehlpass von Roman Neustädter. Mit der Aktion und dem Tor stellte er seinen neuen Sturmpartner Didier Drogba in den Schatten. Vom anderen neuen Star, Wesley Sneijder war ebenfalls nicht zu sehen und dieser blieb auch in der Halbzeit in der Kabine.