EM-Kader: ÖFB-Team „deutscher“ als DFB-Mannschaft

ÖFB-Teamchef Marcel Koller hat den endgültigen Kader der österreichischen Nationalmannschaft für die anstehende Europameisterschaft in Frankreich bei der UEFA gemeldet. Besonders dramatisch war dies allerdings nicht, schließlich hatte der Schweizer ohnehin nur 24 Spieler in sein Aufgebot berufen. So musste nur ein Akteur gestrichen werden. Dieses Los traf Valetino Lazaro von RB Salzburg. Mit jenem sei aber schon zuvor abgesprochen gewesen, dass er nicht dabei sein werde, wenn alle anderen Spieler fit blieben, schildert Koller. Die Streichung des Youngsters sei deshalb kein echter Härtefall gewesen.

Koller vertraut auf die Qualität der deutschen Bundesliga
Kurios am Kader ist ein anderer Umstand: Koller vertraut extrem auf die Qualität der deutschen Bundesliga – sogar mehr als der DFB. Gleich 15 Akteure, die in der höchsten deutschen Spielklasse ihr Geld verdienen, stehen im Kader des ÖFB. Angeführt werden jene von David Alaba, der so etwas wie in der informelle Mannschaftsführer des Teams ist. Tatsächlicher Kapitän der Österreicher ist der ehemalige Schalker Christian Fuchs.

Als Vergleich: Im Kader der deutschen Nationalmannschaft stehen gerade einmal 14 Spieler aus der eigenen Top-Liga. Aus der österreichischen Bundesliga schaffte in Gestalt von Keeper Robert Almer, der bei Austria Wien sein Geld verdient, gerade einmal ein Spieler den Sprung in den ÖFB-Kader.

Peinlicher Test gegen Malta
Bis zur Europameisterschaft muss der österreichische Kader allerdings noch deutlich besser werden als zuletzt. Gegen Malta kam man gerade einmal zu einem sehr schmeichelhaften 2:1-Sieg. Zwar konnte Marko Arnautovic schon nach vier Minuten die Führung erzielen. Und Alessandro Schöpf legte schon in der 18. Minute nach. Aber dann endete die fußballerische Pracht der Österreicher auch schon. Stattdessen brachte ausgerechnet Alaba den vermeintlich sicheren Sieg durch ein Eigentor in der 87. Minute sogar wieder in Gefahr.