Der personelle Aderlass von Red Bull Salzburg geht weiter. Nachdem in diesem Winter bereits Kevin Kampl den Verein in Richtung Borussia Dortmund verlassen hat, geht auch Sturmführer Alan. Der Brasilianer war ebenfalls mit dem deutschen Vizemeister in Verbindung gebracht worden, wechselt aber nach China. Der dortige Meister Guangzhou Evergrande sicherte sich die Dienste des 25-Jährigen, der in 129 Pflichtspielen für Red Bull Salzburg 93 Tore geschossen hatte.
Angebot war zu gut
Sportchef Ralf Rangnick erklärt, dass man den Spieler eigentlich nicht abgeben wollte. Das Angebot, dass Alan von den Chinesen unterbreitet worden war, sei jedoch „so außergewöhnlich“ gewesen, schildert der Deutsche, dass der Spieler die Offerte annehmen wollte. Alan sei zu ihm gekommen und habe um den Transfer gebeten, erinnert sich Rangnick. Auch Red Bull profitiert allerdings vom Verkauf. Die Bullen haben elf Millionen Euro Ablöse eingestrichen. Die Kassen von Salzburg, die eigentlich nie leer waren, sind prall gefüllt. Allerdings gehen den Bullen langsam die herausragenden Spieler aus.
Einbürgerung von Alan hat sich erledigt
Mit großer Trauer hat man auch beim ÖFB den Wechsel von Alan nach China verfolgt. Eigentlich wollte man den Brasilianer in Österreich einbürgern. Dazu hätte dieser seinen Lebensmittelpunkt allerdings bis Dezember 2015 in Österreich behalten müssen. Dies ist nun vom Tisch. ÖFB-Sportchef Willi Ruttensteiner erklärte deshalb auch, dass der „Zeitpunkt uns weh tut“. Ein bisschen trauert man beim ÖFB auch der Arbeit nach, die man bislang investiert hat: Man habe viel Zeit und Mühe aufgewendet und an der Einbürgerung intensiv gearbeitet, schildert der Sportchef. Eine Schuld bei den Bullen sieht er aber nicht. Salzburg habe „uns von Anfang sehr gut über das Angebot aus China informiert“, so Ruttensteiner. Es war der Spieler, der hier ganz offensichtlich viel Porzellan zerbrochen hat.