Österreich kann doch noch verlieren. 2014 hatte die Auswahl von Marcel Koller bislang kein Spiel mit einer Niederlage beenden müssen. Dies war keinem anderen europäischen Team gelungen. In der letzten Partie des Jahres riss die Serie jedoch. Österreich hatte Brasilien zu einem Freundschaftsspiel eingeladen. Die Selecao war noch eine Nummer zu groß, doch das ÖFB-Team zeigte dennoch eine starke Vorstellung, die viel von der Mannschaft für die kommenden Jahre erwarten lässt.
Tore nur in der zweiten Halbzeit
Die ersten 45 Minuten endeten 0:0. Beide Mannschaften hatten Chancen, Brasilien war am Ball etwas besser, erscheint aber nach wie vor nicht als die technisch perfekte Angriffsmaschine früherer Tage. Fast schon logischerweise war es ein Abwehrspieler, der die Südamerikaner in Führung brachte: David Luiz von Paris Saint-Germain erzielte in der 64. Minute das 1:0. Österreich konnte diese aber noch einmal in der 75. Minute ausgleichen: Aleksandar Dragovic traf per Foulelfmeter. Den Schlusspunkt zum 2:1-Sieg der Brasilianer setzte Deutschland-Legionär Roberto Firmino. Der Offensivspieler der TSG Hoffenheim traf aus 20 Metern. Es war sein erster Treffer für die Selecao in seinem überhaupt erst zweiten Spiel.
Dungas Serie hält
Kollers Serie ist durch das Spiel zwar gerissen. Die von Carlos Dunga hat hingegen Bestand: Der Coach der Brasilianer übernahm nach der WM das Kommando und gewann alle sechs Spiele. Seine Aufgabe ist es, das schmachvolle 1:7 aus dem Halbfinale gegen Deutschland vergessen zu machen. Dunga allerdings galt seinerseits schon einmal als gescheiterter Trainer. Er hatte das unrühmliche Viertelfinal-Aus bei der WM 2010 zu verantworten. Offenkundig hofft man beim Verband nun, dass er aus seinen Fehlern gelernt hat. Die ersten Spiele geben zumindest den Ergebnissen nach Anlass zur Hoffnung. Österreich allerdings deckte gnadenlos auf, dass noch nicht alles gut ist. Brasilien wirkte über die 90 Minuten nicht wie das deutlich bessere Team, sondern wie die erfahrene, clevere Mannschaft. Und dies ist ein großes Kompliment für die ÖFB-Auswahl.