Am 12. Juni dieses Jahres gab Austria Wien die Trennung von Sportdirektor Franz Wohlfahrt bekannt. Dem Mitglied der „Jahrhundert-Elf“ der Veilchen, der als Keeper mit der Austria sechs Meistertitel feiern konnte, wurde die Schuld an der völlig missratenen Saison 2017/18 gegeben. Wohlfahrt war bei den Neuverpflichtungen im Sommer 2017 sehr mutig und entschied sich, vor allem junge Spieler zu holen. Die Hoffnungen auf Entwicklungssprünge bewahrheiteten sich nicht. Mit Ibrahim Alhassan, Ruan sowie Lee Jin-hyun wurden gleich drei Akteure nach nur einem Jahr wieder abgeschoben. Trotzdem schien es so, als sei die Trennung harmonisch verlaufen. Die Austria bedankte sich bei Wohlfahrt für die gute Zusammenarbeit und auch der 53-Jährige fand einige nette Worte. Davon ist wenig bis nichts geblieben.
Kommunikation nur noch über Anwälte
Die Austria und ihr geschasster Sportdirektor kommunizieren nur noch über ihre Anwälte. Dies bestätigte Veilchen-Vorstand Markus Kraetschmer im Interview mit „Sky“. Wohlfahrt habe die Sache seinem Rechtsvertreter übergeben. In der Folge habe man als Klub ebenfalls den Anwalt eingeschaltet. Mehr wolle er dazu nicht sagen, da es sich um ein schwebendes Verfahren handele, ließ der Verantwortliche wissen.
Damit stellt sich die Frage, um was für eine „Sache“ es sich denn handelt. Die Trennung wirkte doch eigentlich harmonisch. Konkret geht es wohl darum, wie die beiden Parteien rein rechtlich auseinandergehen. Wohlfahrt ist bislang nur beurlaubt und bezieht entsprechend weiter Gehalt. Verschiedene Medien berichten, dass die Austria gerne eine fristlose Kündigung aussprechen würde, um dies zu ändern. Das ist branchenüblich. Im Gegenzug kassiert die andere Partei eine Abfindung. Anschließend wird ein Auflösungsvertrag geschlossen. Offenkundig sind sich die Parteien derzeit noch überhaupt nicht einig, wie genau dies funktionieren soll. Vermutlich dürfte die Höhe der Abfindung der Knackpunkt sein.